12.                   Versorgung und Entsorgung

12.1.             Wasserversorgung

Ulm

Träger der städtischen Wasserversorgung sind die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.

Das Ulmer Trinkwassergewinnungsgebiet liegt in der Auwaldzone "Rote Wand" zwischen Donau und Iller. Über das Hauptpumpwerk Donautal werden direkt das benachbarte Industriegebiet und die Stadtteile Wiblingen, Unterweiler sowie Gögglingen und Donaustetten versorgt. Südlich Donaustetten besteht eine weitere Wasserfassung, die als Reserve dient.

Der größte Teil des in der "Roten Wand" geförderten Wassers wird zum Hochbehälter Mittlerer Kuhberg gepumpt und weiter über die Behälter Kuhberg, Eselsberg und Michelsberg verteilt.

Zur Versorgung der Universität und des Gewerbegebiets "Franzenhauser Weg" wird dem städtischen Netz zusätzlich Wasser der Landeswasserversorgung zugeführt. Für die Stadtteile Lehr, Mähringen und Jungingen sowie für das Gewerbegebiet Ulmer Norden wird Wasser durch den Wasserzweckverband "Ulmer Alb" bezogen, Einsingen ist an die Wasserversorgung Erbach angeschlossen.

Im Bereich des Trinkwassergewinnungsgebiets Rote Wand ist zur Abwendung von Verschmutzungsgefahren u.a. geplant, den Gewässerlauf der Weihung zu verlegen. Die geplante Verlegung ist im FNP in generalisierter Form dargestellt.

Blaustein

Die Ortsteile Ehrenstein, Klingenstein, Arnegg, Markbronn/Dietingen, Weidach und Bermaringen sind an den Zweckverband Wasserversorgung Ulmer Alb angeschlossen (Brunnenanlage Lautern).

Wippingen ist an die Albwasserversorgung Gruppe III angeschlossen.

Eine Eigenwasserversorgung besteht in Herrlingen.

Erbach

Erbach besitzt eine eigene Wasserversorgung mit Brunnenanlage und Pumpwerk "im Kehr" sowie einem Hochbehälter oberhalb der ehemaligen Ziegelei. Ein weiterer Brunnen mit Hochbehälter befindet sich auf Markung Ringingen.

An die zentrale Wasserversorgung sind die Teilorte, mit Ausnahme von Donaurieden, angeschlossen. Hier besteht eine Eigenversorgung mit Anschluss eines Teiles von Bach.


Gemeindeverwaltungsverband Kirchberg - Weihungstal

Mit Ausnahme Unterkirchbergs - hier besteht eine Eigenversorgung mit Grundwasserfassung an der Iller - sind die Gemeinden des Verwaltungsverbandes an den Zweckverband Steinberggruppe angeschlossen mit einer Wasserfassung in der Wochenau im Illertal.

 

12.2.             Stromversorgung

Das Versorgungsgebiet der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm umfasst auf  württembergischer Seite das gesamte Stadtgebiet Ulm sowie die Ortsteile Ehrenstein, Klingenstein und Herrlingen der Gemeinde Blaustein.

Die SWU betreiben 6 Wasserkraftwerke an Donau und Iller und erreichen damit eine Eigenerzeugung von knapp 10% des Strombedarfs im Versorgungsgebiet Ulm/Neu-Ulm.

Das weitere Verbandsgebiet wird durch die ENBW versorgt.

Im Flächennutzungsplan sind die das Plangebiet durchquerenden 110, 220 und 380 KV-Freileitungen dargestellt sowie in flächenhafter Darstellung bzw. durch Signaturen die wichtigsten Einrichtungen zur Stromversorgung.

Eine Bebauung bzw. Nutzungsänderung im jeweiligen Schutzstreifen der Leitungs-anlagen kann nicht bzw. nur im Einvernehmen mit dem Versorgungsträger erfolgen.

 

12.3.             Gasversorgung

Das Leitungsnetz der SWU ist an das Erdgasverbundnetz der GVS angeschlossen. Die Gashochdruckfernleitungen der GVS von Mannheim zum Übergabewerk Steinhäule mit Abzweig nach Lehr sowie eine die Gemeindegebiete Blaustein und Erbach durchquerende Fernleitung sind im FNP dargestellt.

Das von der SWU mit Erdgas versorgte Gebiet umfasst das gesamte Stadtgebiet Ulm und im Bereich des Nachbarschaftsverbandes Ulm die Ortsteile Ehrenstein, Klingenstein, Herrlingen, Arnegg in Blaustein sowie Erbach und den Ortsteil Dellmensingen.

 

12.4.             Fernwärmeversorgung

Seit 1995 ist die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet Ulm unter dem Dach der Fernwärme Ulm GmbH (FUG) zusammengeführt.

In der Innenstadt, Oststadt und Weststadt besteht ein Dampfnetz mit dem Heizkraftwerk Einsteinstraße und Anschluss des Heizwerks Fort Albeck.

Vom Heizwerk Fort Albeck aus erfolgt die Warmwasserversorgung der Gebiete Böfingen, Eichenplatz und Eichberg. Vom Heizwerk Daimlerstraße und mit Einspeisung aus dem benachbarten Müllheizkraftwerk werden das Industriegebiet Donautal mit Heißwasser und Wiblingen mit Warmwasser versorgt. Angeschlossen an das Heizkraftwerk Einsteinstraße sind Teile des Oberen Eselsberges und die Universität.

 

12.5.             Entwässerung

Zweckverband "Kärwerk Steinhäule"

Die Städte Ulm, Neu-Ulm, Senden und Blaubeuren, die Mitgliedsgemeinden des Nachbarschaftsverbandes Blaustein, Illerkirchberg, Schnürflingen und Staig sowie die Gemeinden Berghülen, Illerrieden und seit 1998 die Gemeinde Dornstadt haben sich zum 1984 gegründeten Zweckverband "Klärwerk Steinhäule" zusammengeschlossen.

Der Verband ist Träger des Klärwerks auf Gemarkung Neu-Ulm-Pfuhl, in dem das aus dem Einzugsbebiet zugeleitete Abwasser behandelt und die dabei anfallenden Abfallstoffe der Beseitigung oder Verwertung zugeführt werden.

Stadtgebiet Ulm

Auf der Grundlage des Anfangs der 80er Jahre aufgestellten Gesamtentwässerungsplans der Stadt wurden in den zurückliegenden Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Systemverbesserung und -sanierung durchgeführt und inzwischen weitgehend abgeschlossen. Unter abwassertechnischen, wasser-wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten wurde erreicht, die früheren Missstände im Entwässerungsnetz im wesentlichen zu beseitigen, sowie die Qualität der Fließgewässer im Ulmer Raum nachhaltig zu verbessern.

Neben den Anschlüssen der 9 Ulmer Stadtteile in den Jahren 1973 - 82 sind als die wesentlichen Maßnahmen zu nennen: der Bau des zentralen Abwassersammlers durch die gesamte West- und Oststadt auf rd. 6 km Länge sowie der Bau von Regenüberlauf- und Regenklärbecken im gesamten Einzugsgebiet (rd. 56 Becken).

Durch die Aufteilung des Gesamtentwässerungsnetzes in Teileinzugsgebiete von jeweils rd. 60 - 100 ha und dem Bau des zentralen Abwassersammlers unter Einbeziehung der Regenwasserbehandlung ist es möglich, das bislang überlastete Entwässrungsnetz, die gesamte Mischwasserkanalisation, durch Abhängen von Einzugsgebieten zu entlasten (Anordnung von Regenüberlaufbecken im Nebenschluss). Künftige Baugebiete können relativ problemlos über jeweils zugeordnete Regenüberlaufbecken und über den zentralen Sammler entwässert werden.

Kläranlage Erbach

Die Gemeinde Erbach betreibt im Donautal eine eigene Kläranlage mit Anschluss aller Ortsteile und der Nachbargemeinde Hüttisheim.


Behandlung von Niederschlagswasser

Mittel- und langfristig sind weiterhin große Anstrengungen zu unternehmen, um insbesondere unter dem Aspekt des Gewässerschutzes die Entwässrungssysteme in folgende Richtung weiterzuentwickeln:

·         getrennte Ableitung von sauberem Regenwasser z.B. über offene Mulden im Erschließungsgebiet,

·         weitgehend dezentrale Regenwasserrückhaltung in Retentionsräumen,

·         weitgehende Regenwasserversickerung und -verdunstung,

·         Reduzierung der Versiegelung,

·         Verzögerung des Hochwasserabflusses,

·         Anreicherung des Grundwassers.

In diesem Zusammenhang ist auf die neuen gesetzlichen Regelungen in §§ 45 b (3) und 45 e (2) Ziff. 3 WG hinzuweisen: danach soll anfallendes Niederschlagswasser von Grundstücken, die nach dem 01.01.1999 erstmals bebaut, befestigt oder an die Kanalisation angeschlossen werden, durch Versickerung oder ortsnahe Einleitung in ein Gewässer beseitigt werden.

 

12.6.             Abfallbeseitigung

Der Zweckverband "Thermische Abfallverwertung Donautal" (TAD) betreibt seit 1997 im Industriegebiet Ulm-Donautal ein Müllheizkraftwerk sowie eine Rückstands- und Ausfalldeponie im Alb-Donau-Kreis. Mitglieder sind derzeit neben der Stadt Ulm und dem Alb-Donau-Kreis die Landkreise Heidenheim, Sigmaringen und die Stadt Memmingen.

 

12.7.             Altlasten

Im FNP sind die Altlastenstandorte bzw. -verdachtsflächen mit Gefährdungsverdacht im Bereich geplanter Nutzungen dargestellt.