1.                       Bauflächen

1.1.                 Wohnbauflächen

Die Entwicklung Erbachs ist im Zeitraum 1980 bis 1995 durch einen Bevölkerungszuwachs geprägt. Dieser lag mit knapp 13 % über dem Durchschnitt des Nachbarschaftsverbandes. Bedingt durch künftig geringere Zuwanderungen wird die Einwohnerzahl etwas geringer wachsen. Angenommen wird ein Anstieg um 7 %. Aus der Bevölkerungsentwicklung resultiert ein - allerdings kleiner - Teil des künftigen Wohnungsbedarfs. Der weitaus größere Teil ist vom Verhalten der bereits ansässigen Bevölkerung abhängig. Insgesamt wird für Erbach bis zum Jahr 2010 ein Wohnungsbedarf von 1.125 WE prognostiziert. Schwerpunktartig sollen die hierfür notwendigen Wohnbauflächen in Erbach selbst entwickelt werden, größere Erweiterungen sind aber auch in den Ortsteilen vorgesehen.

In Fortsetzung der Erbacher Baugebiete Ziegelei und Käppelesberg ist daher geplant, im Bereich Merzenbeund einen neuen Wohnungsbauschwerpunkt zu entwickeln. Die Talsenke nördlich des Käppelesberges bildet als natürliche topographische Begrenzung den endgültigen Ortsrand, im Osten ist über die jetzige Baugebietsgrenze hinausgehend eine weitere Abrundung denkbar. Zusätzlich soll am westlichen Ortsrand ein neues Wohngebiet entstehen.

Größere Erweiterungen sind auch im Ortsteil Dellmensingen geplant. Neben dem Baugebiet Schloßgarten ist eine Arrondierung des Baugebietes Gansweidäcker sowie ein neuer Ansatz am südlichen Ortsrand im Bereich Gsteig vorgesehen.

Ebenfalls größere Wohngebietserweiterungen sollen in Ersingen und Ringingen erfolgen. In Ersingen sieht der Flächennutzungsplan neue Wohnbauflächen im Bereich Wetterkreuz/Achstetter Steig vor, in Ringingen ist eine  Fortführung der Entwicklung im Bereich Hafenäcker geplant.

In den Ortsteilen Bach und Donaurieden ergeben sich Arrondierungen entsprechend dem Eigenbedarf.

Tab. 15: Geplante Wohnbauflächen in Erbach

 

Baugebiet

geplante ha

Dichte WE/ha

geplante WE

 
 

Erbach

1. Merzenbeund

25.7

23

591

 
 

2. Westl. Ortsrand

3.4

15

51

 
   

29.1

 

642

 
 

Dellmensingen

3. Postweg

4. Schloßgarten

5. Gansweidäcker

6. Gsteig

0.6

3.2

2.8

7.1

12

15

15

15

7

38

33

106

 
   

13.7

 

184

 


Ersingen
7. Wetterkreuz

10.0

15

150

 
 

8. Gewerbeumnutzung

0.8

12

9

 
   

10.8

 

159

 

 

Ringingen
  9. Ortsmitte

0.4

12

4

 
 

10. Hafenäcker

9.4

12

112

 
   

9.8

24

116

 
 

Bach

11. Hinter dem Dorf

4.0

12

48

 
 

Donaurieden

12. Steig

4.0

12

48

 
 

Summe Erbach

71.4

 

1.197

 
 

Innenentwicklung

   

30

 
       

1.227

 

1.2.                 Gewerbliche Bauflächen

Bei den gewerblichen Bauflächen sind nur in Erbach und Dellmensingen größere Flächenansätze vorhanden. Beide Standorte befinden sich allerdings im Bereich der Donauaue und damit in einem ökologisch sensiblen Bereich. In den Ortsteilen Ringingen und Ersingen sind lediglich kleinere gewerblich genutzte Flächen für den örtlichen Bedarf vorhanden.

Die verkehrsgünstige Lage Erbachs und Dellmensingens auf einer Entwicklungsachse lassen es auch künftig als planerisch erwünscht erscheinen, hier die gewerbliche Entwicklung zu konzentrieren. Der Flächennutzungsplan stellt für Erbach das Gewerbegebiet Lützelried, eine betriebliche Erweiterungsfläche im Bereich Riedmühle sowie jeweils eine Fläche am westlichen Ortsrand und im Bereich Reitweiden dar.
Die Realisierung des Gewerbegebiets Lützelried ist erst möglich nach der noch ausstehenden Trassenentscheidung für eine neue Bahnquerung der L 240. Die im Flächennutzungsplan enthaltene Trasse entspricht dem Ziel der Gemeinde.

Mit besonderer Verkehrsgunst ist ein neuer Standort in Dellmensingen ausgezeichnet. Hier soll am östlichen Ortsrand eine größere Gewerbefläche entstehen, die auf kurzem Wege an die geplante Querspange B 311/B 30 angebunden sein wird. Damit wird dieser Standort auch für den überörtlichen Bedarf und für die Ansiedlung neuer Betriebe attraktiv und rechtfertigt daher auch die geplante Flächengröße.

Tab. 16: Geplante Gewerbeflächen in Erbach

 

Baugebiet

geplante ha

 
 

Erbach

Lützelried
Hinter der Mühle

Reitweiden

Westl. Ortsrand

8.8

1.2

1.7

0.8

 
 

Dellmensingen
Lüsse

Triebäcker

7.9

19.7

 
 

Ringingen
Bacher Tal

5.0

 
 

Summe Erbach

45.1

 

1.3.                 Gemischte Bauflächen

Die gemischten Bauflächen nehmen in allen Ortschaften der Gemeinde einen wesentlichen Anteil an der Siedlungsfläche ein. Dies hängt mit der historischen und funktionalen Entwicklung dieser Dorfkerne zusammen, als die Landwirtschaft noch das tragende Element im Erwerbsleben der Dörfer bildete. Heute weisen diese Flächen eine typische Mischung aus Landwirtschaft, Kleingewerbe und örtlichen Dienstleistungen auf, in der auch die Wohnfunktion mit einem bedeutenden Anteil vertreten ist. Bei dieser städtebaulich erwünschten Nutzungsmischung muss aber darauf geachtet werden, dass zwangsläufig auftretende Störungen und Unverträglichkeiten sich im Rahmen des Zumutbaren halten. Vor allem bei der Umnutzung ehemals landwirtschaftlicher Areale muss eine Verwahrlosung dieser Gebiete und das Eindringen von Gewerbebetrieben mit erheblichem Störpotential vermieden werden.

Der umfangreiche Bestand an gemischten Bauflächen macht eine Erweiterung dieser Nutzungsart nicht notwendig. Neu entstehende wirtschaftliche Aktivitäten, deren städtebauliche Verträglichkeit vorausgesetzt werden muss, finden hinreichend Platz auf den Betriebsflächen einer schrumpfenden Landwirtschaft.

Dennoch sollen auf drei kleinen Flächen mit insgesamt 3.2 ha an der K 7374 in Dellmensingen zusätzliche gemischte Bauflächen entstehen, weil diese Flächen zur baulichen Abrundung notwendig sind und deren Umgebung durch die K  7374 und andere Mischgebiete bereits entsprechend geprägt ist.

1.4.                 Gemeinbedarfsflächen

Bei den Kindergartenplätzen ist in Erbach auch bei künftig sinkenden Geburtenzahlen ein Ergänzungsbedarf feststellbar.

Bei der Schulversorgung ist im Grund- und Hauptschulbereich in Erbach noch in gewissem Umfang ein Nachholbedarf gegeben, der in zwei Bauabschnitten bei den vorhandenen Schulen abgedeckt werden soll.

Bei der Grund- und Hauptschule Dellmensingen, in der auch die Hauptschüler aus den Ulmer Stadtteilen Gögglingen und Donaustetten unterrichtet werden, sowie in den einzelnen Schulen im Gemeindebereich besteht trotz leicht steigender Einwohnerzahlen kein zusätzlicher Bedarf.